Kurze Überlegung zur Verkehrsgerechtigkeit


Wir möchten mit einem Verkehrswendeplan für Jena die Vision eines Verkehrskonzeptes unter Beteiligung möglichst vieler Bürger*innen entwickeln. Da sie ihre verschiedenen Bedürfnisse und die lokalen Gegebenheiten am besten kennen, soll der Verkehrswendeplan für Jena unter breiter Beteiligung seiner Bewohner*innen, Beschäftigten und Gewerbetreibenden entwickelt werden.

Unsere Kernanliegen sind eine verkehrsberuhigte Innenstadt und gleichberechtigte Verkehrswege in allen Quartieren. Dabei müssen die Sicherheit und der Komfort von Fußgänger*innen Priorität erhalten. In diesem Sinne sollten nicht nur Durchgangs-, sondern auch Aufenthaltsräume großzügiger gestaltet und belastende Faktoren wie Lärm, Abgase, Unfallgefahren minimiert werden.

Für den Radverkehr (einschließlich E-Bikes, E-Roller, usw.) müssen sichere und von den Gehwegen getrennte Hauptrouten durch die Stadt ausgewiesen werden, die ein zügiges, dem motorisierten Individualverkehr (MIV: Auto – Moped – Motorrad – LKW) mindestens gleichgestelltes Fortkommen ermöglichen. Der MIV soll nicht aus der Stadt verbannt werden, aber der Verkehrsalltag darf sich nicht länger ausschließlich um ihn drehen. Natürlich können Anwohner:innen, mobilitätseingeschränkte Menschen und Lieferant:innen genau wie Busse des Öffentlichen Personennahverkehrs und Taxis weiterhin in verkehrsberuhigte Bereiche und Fußgängerzonen einfahren. In diesen Bereichen sollte Schrittgeschwindigkeit verpflichtend sein. Diese Bereiche sollten stärker in den Fokus von Verkehrskontrollen treten. Wie schon jetzt dürfen PKWs nur zum Be- und Entladen an der Wohnung stehen oder zum Aussteigenlassen beim Arzt, beim Frisör oder bei anderen Geschäften anhalten. Parken soll nur an ausgewiesenen Parkplätzen und auf Privatgrundstücken erlaubt sein.

Für den Pendelverkehr braucht es Lösungen, die enge Wohnquartiere und vor allem die Innenstadt vom motorisierten Verkehr entlasten. Solche Lösungen könnten P&R (Park and Ride) – Umschlagplätze am Stadtrand bzw. an vorgelagerten Haltepunkten von Bus und Bahn sein, die eine attraktive Alternative für das Einpendeln mit dem Auto darstellen. Diese muss der ÖPNV in einer praktikablen Taktung, insbesondere zu den Haupt- und Berufsverkehrszeiten bedienen. Auch andere Modelle wie Werksbusse oder Fahrgemeinschaften sollten in die Überlegungen mit einbezogen werden.

Diese Vision für den Verkehr in Jena möchten wir lebendig machen!

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Eine Antwort zu “Kurze Überlegung zur Verkehrsgerechtigkeit”

  1. Warum gibt es keine Verkehrskontrollen im Bereich der Innenstadt fürFahrradfahrer u. E-Roller? Es genügt wenn diese Verkehrsteilnehmer sich entlang der „alten Stadtmauern“ außen bewegen. Dort sind 20-bzw. 30-er Zonen eingerichtet die den Autoverkehr reglementieren. Die Raserei entlang der Johannisstraße über den Markt und Saalstraße muß aufhören, damit der Fußgänger sich sicher bewegen kann.

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